Berg fühlt sich bedroht – ich auch, von Menschen wie ihm

Erst nachdem ich vor dem Frühstück noch meinen Beitrag absendete Kommentar bei Christian Berg – ‘”Killerspiele” sind die Musik von Menschen wie mir’ vernahm ich diese Erklärung des Kinderbuchautors Christian Berg vor dem Gästebuch auf seiner Homepage, wo der im grundsätzlich mieselsüchtigen und fremdenfeindlichen Österreich geläufige Begriff einer „Sch…freundlichkeit“ so aus Deutschland gleich eine ganz neue Dimension für mich gewinnt.

Dazu selbst noch etwas zu schreiben hätte ich im Wissen um diese Worte vorher sein lassen:

„Nach zahllosen Einträgen der sehr gut vernetzten Gamer oder Spielefreunde oder Killerspiel-Befürwortern, habe ich jetzt eine Auswahl der überwiegenden und sich ständig wiederholenden Einträge online gestellt! Dies ist kein Forum, dass hat man ja gegen mich schon bei http://www.stigma-videospiele.de eröffnet! Desweiteren werde ich ab sofort anhand der IP-Nummer, jeden, der mich persönlich bedroht, zur Anzeige bringen! Sorry, aber meinen Aufruf zum Verbot von Killerspielen, mit der Büchervebrennung im Dritten Reich zu verbinden, ist gefährlich, böse und in höchsten Maße dumm! Bitte bedenkt bei Euren Ergüssen, dass zahllose Kinder diese Seiten besuchen! Euer Christian Berg“

„Mein“ Christian ist das jedenfalls nicht. Solls wohl auch nicht sein – also was wird da geschaffen: was, wenn keine Monumente gegen den Geschmack und das Empfinden Andersdenkender, Rassismus. Herkunft und Hautfarbe werden da für mich wirklich nur mehr zu lächerlichen Oberflächlichkeiten, wenn das Wesen von Menschen – das was ihnen gefällt – dermaßen angegriffen, diffamiert und denunziert wird.

Meine Identität als Gamer

Wer da was gesagt hat, welche Drohungen ausgestoßen, bleibt ähnlich wie wohl schon im Falle Rainer Fromms und dessen Familie unbekannt, nur eine bedrohliche Masse bleibt – gegen die so freundlich weiter gehetzt werden kann

Entweder weiß hier wirklich jemand überhaupt nicht was er tut, glaubt so was wie giftiges Kinderspielzeug vor sich zu haben, oder vor solchen völlig unbegründeten Auswüchsen muss man sich tatsächlich schon schützen. Den einen Ausdruck gegen einen anderen ausspielen – scheinbar wie es denn beliebt – das noch geradezu selbstverständlich und mit Überheblichkeit vorgetragen.

Dazu ein Berg von Vorurteilen

Soll heißen: wenn es jetzt schon „gefährlich, böse und in höchsten Maße dumm“ ist für den Ausdruck von Menschen so einzutreten, dass dabei auf historisches Unrecht verwiesen wird – dann ist schon viel geschehen, wenn gegenwärtiges Unrecht so unabhängig von anderem, und geschichtslos dazu, sein soll. Das toppt auch die „ungeheuerliche Verharmlosung“ welche ich einmal begangen haben sollte, als ich so was bloß indirekt aufeinander bezog – so eingebildet überlegen fühlt sich diese Gegnerschaft. Da gibt es nichts was scheinbar stört – im Gleichklang der noch als Vielfalt ausgewiesen wird.

Eine Verhöhnung von Vielfalt ist das!

Mitunter anscheinend halt auch, wenn auf andere in einmal unterstellter voller Absicht geistig draufgetreten wird – mit der ganzen Gewalt des Establishments – am besten noch „links“ und „geschmackvoll“. Ja auch unangepasst, weil die Gamer seien das ja nicht – sondern eben man selber. Ein schön zurecht gelegter Kulturfaschismus ist das!

Wann wird dazu „aufgerufen“ nicht bloß das was mir Freude bereitet zu „verbieten“, sondern einen Menschen wie mich gleich als ganzes? Ich meine das eine inkludiert das andere da schon längst, denn wie andere ohne Bücher oder Musik könnte und möchte ich auch nicht ohne Spiele leben.

Und das ist die Gefahr – nichts anderes

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3 Antworten to “Berg fühlt sich bedroht – ich auch, von Menschen wie ihm”

  1. Stigma Videospiele » Blog Archive » Berg fordert nur Verbot für Kinder Says:

    […] (Jürgen Mayer) Nach der Ankündigung Unterschriften zum Verbot von Killerspielen zu sammeln wurden im Gästebuch von Christian Berg zahlreiche Einträge zu diesem Thema verfasst. Nicht nur Gamer haben ihr Unverständnis geäußert, sondern auch viele Besucher haben das Thema aufgegriffen. So wird die Wirkung angeprangert, die Kinder stumpfsinniger und brutaler mache sowie das Sozialverhalten massiv verschlechtern würde. Auch warnt man davor, sich zum “gedankenlosen Werkzeug dieser Milliardenindustrie machen lassen“. Ob sich in einem Eintrag, wie zumindest angegeben, sogar Konstantin Wecker zu Wort gemeldet hat, lässt sich an dieser Stelle zwar nicht verifizieren, der Kommentar ist nichsdestotrotz vom einem Unterzeichner des Kölner Aufrufs überraschend: […]

  2. Modgamers Says:

    Schlimm, solche Leute. Um sich selbst „solidarisch“ zu zeigen, um sich ein Saubermannimage zu verpassen, meinen immer wieder welche sich so verbal verewigen zu wollen. Gerade das, was du auch in deinem vorherigen Beitrag geschrieben hast, dass dies meist aus einem verdrehten Motivation des Anti-Faschismus begründet wird, lässt einem immer wieder stutzig werden. Das sich solche Person überhaupt nicht einsichtig zeigen – und sie vor allem überhaupt keine sonderlich großen Probleme haben zu vergleichbaren Methoden wie ihre erklärten Feinde zu greifen – ist mMn Menschenverachtender, als es ein Computerspiel je sein könnte.

    Auch wenn der Spruch bestimmt anders gemeint war, verstehe ich nun endlich wie Brecht sagen konnte „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“…

  3. BONZENKILLA Says:

    Name = Gamertag @ xbox live

    Lassen wir dem Weltverbesserer und Blümchenflüsterer Berg doch seinen Frieden.

    Wenn es denn einen direkten Zusammenhang zwischen dem Spielen von sogenannten Killerspielen gäbe, dann müsste ich dieser schwachsinnigen These zu Folge bereits von allen sämtlichen Spezialeinheiten dieses Planeten gejagt werden, da ich bereits ganze Landstriche kraft Waffenwirkung hätte entvölkern müssen.

    Als da an Games wären…

    – GOW
    – GOW2
    – Rainbow Six / alle
    – Ghost Recon / alle
    – GTA4
    – Operation Flashpoint Dragon Rising
    – COD Modern Warfare / 1 + 2

    Mir fällt allerdings auf, dass hier die Spielfigur Mario der Klempner fehlt, ebenso Sonic der Igel… brutale Schlächter, die unzählige Leben unschuldiger Fantasiewesen ihrem eigenen Fortkommen gewissen- und skrupellos opfern…

    Und als nächstes verbieten jeden Kriegsfilm, auch rückwirkend, Modellminiaturen eines jeglichen Kriegsgerätes, schulen die Jungs von der Bundeswehr zu Aktivgärtnern um (haben ja Geländeerfahrung), und die einzigen TV-Sender sind nur noch Arte, und ein paar Kirchensender.

    Also mal im Ernst:

    jemand, der aussieht wie Typen, denen man früher den Turnbeutel aufs Sporthallendach geworfen hat, beachte ich nicht weiter.

    Der arme Kerl ist mit seinem McFly-Face schon genug gestraft.

    Oder, wie schon Jack Nicholson in einem bekannten Movie sagte:

    „SIE VERTRAGEN DIE WAHRHEIT DOCH GAR NICHT!“

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